Konfliktmanagement:
Die Mediation ist eine Methode, bei der zerstrittene Parteien mit Unterstützung eines unparteiischen Dritten einen Kompromiss finden, um gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Mediatoren sind speziell für die Vermittlung geschulte Leute. Doch die „Gesetze der Mediation“ können auch Ihnen im Verein helfen, wenn es darum geht, kleinere Streitereien beizulegen.Das kennt jeder. Zwei Vereinsmitglieder oder auch zwei Vereine können sich in einer Frage nicht einigen. Es kommt zu Streit, wobei sich die Kontrahenten gegenseitig hochschaukeln. Aus der „Mücke“ wird dann schnell ein „Elefant“.
Im Sinne des Vereins oder der Vereine müssen Sie spätestens jetzt eingreifen und eine Lösung finden. Dabei kann ein ausgebildeter Mediator helfen.
Das Angebot:
Bieten Sie den zerstrittenen Parteien ein Gespräch an, das nach den Regeln der Mediation ablaufen soll. Hierzu sind folgende Spielregeln zu beachten:- Das Gespräch ist freiwillig.
- Die Weigerung, hieran teilzunehmen, hat keine Folgen.
- Das Gespräch ist vertraulich.
- Der Inhalt „bleibt im Raum“ und wird von den Teilnehmern nicht weitergegeben.
- Das Gespräch ist ergebnisorientiert.
- Alle Teilnehmer sind bereit, einen Kompromiss zur Lösung des Problems zu akzeptieren.
- Das Ergebnis ist verbindlich.
Kann ein Kompromiss gefunden werden, verpflichten sich alle Beteiligten, diesen auch für die Zukunft gelten zu lassen.
Das Gespräch:
Kommt es zum Gespräch, sollten Sie für eine angenehme Ausgangsatmosphäre sorgen. Hierzu gehört eine gleichberechtigte Sitzordnung (am besten ein runder Tisch) und ein Raum, in dem man ungestört ist. In kurzen einleitenden Worten sollten Sie verdeutlichen, dass schon die Teilnahme am Gespräch ein Schritt in Richtung Problemlösung darstellt.Nun erhalten beide Seiten die Möglichkeit, den Konflikt aus ihrer Sicht darzustellen. Der andere Kontrahent darf hier nicht eingreifen. Der Gesprächsbegleiter kann jedoch Fragen stellen, um die Aussagen zu präzisieren und intensivieren.
Ziel ist es hier, dass die Parteien sich gegenseitig verstehen.
Konflikte sind nicht unbedingt etwas Schlechtes. Bei einer sachlichen Bewältigung kann man viel lernen, z.B. die Ursachen des Konfliktes zu beseitigen, sich durchzusetzen und gleichzeitig die Interessen anderer mit zu berücksichtigen, Meinungen darzustellen und Grenzen zu respektieren.
Der Kompromiss:
Der Kompromiss ist das Ergebnis des Gesprächs. Er wird schriftlich präzisiert und, als von beiden Seiten akzeptierte Konfliktlösung, unterschrieben. Weisen Sie beide Seiten nochmals darauf hin, dass sie sich schon bei der Zusage zum Gespräch bereit erklärt haben, einen gefundenen Kompromiss auch für die Zukunft gelten zu lassen.Halten sich die Konfliktparteien später nicht an die Abmachung, können Sie das nicht ändern. Die Unterschrift führt aber dazu, dass die Teilnehmer sich eher gebunden fühlen.
SG